Unternehmensgeschichte des DIZ
Ein Archiv mit digitaler DNA
Die Dokumentations- und Informationszentrum München GmbH wurde 1998 als Archivkooperation des Süddeutschen Verlags (SV) und des Bayerischen Rundfunks (BR) gegründet. Seit dem Ausscheiden des BR Ende 2003 ist das Unternehmen eine 100%-ige Tochtergesellschaft des SV und tritt als Archivdienstleister und Contentvermarkter der SZ und der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH) auf.
1945-1990
Die Geschichte des DIZ ist untrennbar mit der Geschichte des Archivs der Süddeutschen Zeitung verbunden. Bereits seit der Gründung der SZ im Jahr 1945 wird hier lektoriert, dokumentiert und für die SZ-Redaktion recherchiert.
Nach dem Krieg aus dem Nichts aufgebaut von Emanuel Müller und über Jahrzehnte geleitet und geprägt von Herbert Heß, wuchs das Zeitungsarchiv der SZ zu einem der bedeutendsten Universalpressearchive in Deutschland heran. Ausgewertet und archiviert wurden hier neben der SZ auch immer mehr andere Zeitungen und Zeitschriften.
Die Archivierung fand damals in eigens angefertigten Kartons – in der Branche augenzwinkernd als „Schuhkartons“ bezeichnet – statt, die Artikel zu Stichworten, Personen und Firmen zusammenfassten. Diese konnten von SZ-Redakteurinnen und Redakteuren zur Vorbereitung auf neue Artikel ausgeliehen werden. Die Kartons wurden jahrelang in Regalen mit schwindelerregender Höhe in den Räumen der ehemaligen AZ-Rotation aufbewahrt. Prominent wurde in Stellenausschreibungen aus dieser Zeit „Schwindelfreiheit“ als Qualifikation von künftigen SZ-Archivaren gefordert. Diese ganz eigene Atmosphäre in den Archivräumen sprach sich auch unter Szenenbildnern beim Fernsehen herum: Bis in die 1990er Jahre diente das SZ Archiv in vielen Folgen des „Tatort“ als Polizeiarchiv-Kulisse.
Auch die Anfänge der heutigen Vermarktungstätigkeiten des DIZ gehen bereits auf die 1950er zurück auf. Der SV-Bilderdienst – heute SZ Photo – begann schon 1956 Fotos aus dem Pressebildarchiv der SZ an andere Verlage zu lizenzieren. → Zur Geschichte von SZ Photo
Nach dem Krieg aus dem Nichts aufgebaut von Emanuel Müller und über Jahrzehnte geleitet und geprägt von Herbert Heß, wuchs das Zeitungsarchiv der SZ zu einem der bedeutendsten Universalpressearchive in Deutschland heran. Ausgewertet und archiviert wurden hier neben der SZ auch immer mehr andere Zeitungen und Zeitschriften.
Die Archivierung fand damals in eigens angefertigten Kartons – in der Branche augenzwinkernd als „Schuhkartons“ bezeichnet – statt, die Artikel zu Stichworten, Personen und Firmen zusammenfassten. Diese konnten von SZ-Redakteurinnen und Redakteuren zur Vorbereitung auf neue Artikel ausgeliehen werden. Die Kartons wurden jahrelang in Regalen mit schwindelerregender Höhe in den Räumen der ehemaligen AZ-Rotation aufbewahrt. Prominent wurde in Stellenausschreibungen aus dieser Zeit „Schwindelfreiheit“ als Qualifikation von künftigen SZ-Archivaren gefordert. Diese ganz eigene Atmosphäre in den Archivräumen sprach sich auch unter Szenenbildnern beim Fernsehen herum: Bis in die 1990er Jahre diente das SZ Archiv in vielen Folgen des „Tatort“ als Polizeiarchiv-Kulisse.
Auch die Anfänge der heutigen Vermarktungstätigkeiten des DIZ gehen bereits auf die 1950er zurück auf. Der SV-Bilderdienst – heute SZ Photo – begann schon 1956 Fotos aus dem Pressebildarchiv der SZ an andere Verlage zu lizenzieren. → Zur Geschichte von SZ Photo
1990-1997
Das digitale Zeitalter hält im SZ Archiv Anfang der 1990er Jahre Einzug, als die spätere Geschäftsführerin Hella Schmitt als „Leiterin elektronisches Archiv“ im SV einsteigt. Bereits 1993 wird so das erste elektronische Archivsystem (REGIS) eingeführt. Presseartikel der SZ und des Spiegels werden fortan in digitalen Dossiers nach einer Systematik, die eigens für den elektronischen Zugriff eingeführt wurde, archiviert, die Papierdossiers der letzten 10 Jahre nach der neuen Signatur in professionelle Hängeregisteranlagen umsortiert.
Im Jahr 1995 geht die erste „Süddeutsche Zeitung im Internet“ aus einem Projekt des SZ Archivs hervor und als „SZonNet“ online. Das Bildarchiv wird seit 1997 digitalisiert. Mit dem digitalen Zeitalter entstehen neue Ideen und Kanäle für die externe Vermarktung der Archivinhalte: Die Content- und Lizenzvermarktung wird Mitte des Jahrzehnts zum Geschäftsbereich ausgebaut.
Im Jahr 1995 geht die erste „Süddeutsche Zeitung im Internet“ aus einem Projekt des SZ Archivs hervor und als „SZonNet“ online. Das Bildarchiv wird seit 1997 digitalisiert. Mit dem digitalen Zeitalter entstehen neue Ideen und Kanäle für die externe Vermarktung der Archivinhalte: Die Content- und Lizenzvermarktung wird Mitte des Jahrzehnts zum Geschäftsbereich ausgebaut.
1998-2015
Als das SZ Archiv und das Zeitungsarchiv des BR 1998 ihre Kräfte in der Dokumentations- und Informationszentrum München GmbH bündeln, sind die Weichen für die digitale Zukunft schon gestellt.
Infolge etabliert sich das DIZ unter den Gründungsgeschäftsführern Gerald Mauler und Ruth Grünewald schnell als Anbieter von digital zugänglichen Archivlösungen. Beliebte SZ-Jahrgangs-CD-ROMs wurden bald abgelöst durch Online-Archive für verschiedene Kundengruppen, wie etwa dem SZ LibraryNet speziell für Bibliotheken und Hochschulen. Die Inhouse-Abo-Businesslizenz des DIZ bringt die SZ und später weitere Titel der SWMH digital und durchsuchbar in die Rundfunkanstalten, Medienhäuser und Behörden des Landes.
Früh macht sich DIZ als Inhaber der urheberrechtlichen Nutzungsrechte an den Verlagsinhalten für den Schutz und den Wert journalistischer Werke im Internet stark, kämpft – auch vor Gericht – erfolgreich gegen die virulente, unlizenzierte Verbreitung und Verwertung von Artikeln und für die Durchsetzung urheberrechtlicher Verlagsansprüche und für ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger, oft Seite an Seite mit der F.A.Z. Als viele Verlage noch davor zurückschrecken, versucht DIZ ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Paid Content zu schaffen.
Im Laufe der Jahre gewinnt DIZ zahlreiche renommierte Vermarktungspartner im Text- und Bildbereich (u. a. Dow Jones/Factiva, Genios GBI, APA Defacto, sowie Alamy, dpa picture alliance, Bridgeman → Referenzen). Im Jahr 2001 wird die PMG von den großen Verlagen und den Verlegerverbänden als Anbieter für die Pressespiegel-Lizenzierung gegründet und folglich zu einem der wichtigsten Partner des DIZ. Der erste Kooperationspartner des DIZ war schon seit der Gründung 1998 die Deutsche Welle (DW), durch die erstmals eine breite Auswertung der Auslandspresse in der inzwischen „Wissensmanagement“ genannten Dokumentation möglich wurde. Den Ausstieg des BR und der DW im Jahr 2003 konnte DIZ hier durch Konsolidierung und die Einführung der halbautomatischen Klassifikation mit i-views kompensieren.
2006 schließt DIZ eine langjährige Lektoratskooperation mit Gruner + Jahr. Im selben Jahr wird die APA-IT in Wien Datenbank-Entwickler und -Host für das elektronische Archiv. Das DIZ-IT-Herz, die Pressedatenbank (PDB), schlägt bis heute in Wien.
Infolge etabliert sich das DIZ unter den Gründungsgeschäftsführern Gerald Mauler und Ruth Grünewald schnell als Anbieter von digital zugänglichen Archivlösungen. Beliebte SZ-Jahrgangs-CD-ROMs wurden bald abgelöst durch Online-Archive für verschiedene Kundengruppen, wie etwa dem SZ LibraryNet speziell für Bibliotheken und Hochschulen. Die Inhouse-Abo-Businesslizenz des DIZ bringt die SZ und später weitere Titel der SWMH digital und durchsuchbar in die Rundfunkanstalten, Medienhäuser und Behörden des Landes.
Früh macht sich DIZ als Inhaber der urheberrechtlichen Nutzungsrechte an den Verlagsinhalten für den Schutz und den Wert journalistischer Werke im Internet stark, kämpft – auch vor Gericht – erfolgreich gegen die virulente, unlizenzierte Verbreitung und Verwertung von Artikeln und für die Durchsetzung urheberrechtlicher Verlagsansprüche und für ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger, oft Seite an Seite mit der F.A.Z. Als viele Verlage noch davor zurückschrecken, versucht DIZ ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Paid Content zu schaffen.
Im Laufe der Jahre gewinnt DIZ zahlreiche renommierte Vermarktungspartner im Text- und Bildbereich (u. a. Dow Jones/Factiva, Genios GBI, APA Defacto, sowie Alamy, dpa picture alliance, Bridgeman → Referenzen). Im Jahr 2001 wird die PMG von den großen Verlagen und den Verlegerverbänden als Anbieter für die Pressespiegel-Lizenzierung gegründet und folglich zu einem der wichtigsten Partner des DIZ. Der erste Kooperationspartner des DIZ war schon seit der Gründung 1998 die Deutsche Welle (DW), durch die erstmals eine breite Auswertung der Auslandspresse in der inzwischen „Wissensmanagement“ genannten Dokumentation möglich wurde. Den Ausstieg des BR und der DW im Jahr 2003 konnte DIZ hier durch Konsolidierung und die Einführung der halbautomatischen Klassifikation mit i-views kompensieren.
2006 schließt DIZ eine langjährige Lektoratskooperation mit Gruner + Jahr. Im selben Jahr wird die APA-IT in Wien Datenbank-Entwickler und -Host für das elektronische Archiv. Das DIZ-IT-Herz, die Pressedatenbank (PDB), schlägt bis heute in Wien.
Heute
Seit jeher begegnet DIZ den Herausforderungen und Veränderungen in der Medienbranche, im Urhebergesetz und in der Technologie mit dieser großen Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft.
Durch die laufende technische Weiterentwicklung der multimedialen Pressedatenbank in der eigenen IT-Abteilung Applikationsbetreuung Archivsysteme (ABAS), den Einsatz von semantischen Technologien und künstlicher Intelligenz sowie durch Kooperationspartner wie Retresco gelingt es, konstant hohe Qualitätsstandards und Zufriedenheit bei den Nutzern des SZ Archivs zu gewährleisten. Seit dem erfolgreichen Abschluss der Retrodigitalisierung der physischen Archivbestände der Süddeutschen Zeitung ab ihrer Erstausgabe vom 6. Oktober 1945 im Jahr 2021 sind 77 Jahre SZ-Geschichte und -Geschichten auch digital im SZ Archiv zugänglich und durchsuchbar. Das „Bewahren für die Zukunft“ ist und bleibt Kernkompetenz eines Archivbetriebs.
In der Lizenzvermarktung setzte DIZ in der jüngeren Vergangenheit eine Medienbeobachterlizenz für das gewerbliche Crawlen und die Medienanalyse am Markt durch und forciert aktuell u. a. die Lizenzierung von SZ-Recherchen für Filmprojekte. SZ Photo behauptet sich seit fast 70 Jahren im Bildermarkt; der Agenturbestand wächst immer schneller und zählt inzwischen über 3,2 Millionen Bilder.
Der Service der Redaktionsrecherche genießt bei den Redakteurinnen und Redakteuren der Süddeutschen Zeitung einen ausgezeichneten Ruf, wie eine Redaktionsbefragung im Jahr 2022 wieder bestätigte.
Bis heute ist das DIZ mit seinem Archiv- und Lizenzangebot verlässlicher und innovativer Partner zahlreicher nationaler und internationaler Medienhäuser, Unternehmen, Behörden, Bildungseinrichtungen und Bildagenturen – und allen voran der Redaktion der Süddeutschen Zeitung.
Durch die laufende technische Weiterentwicklung der multimedialen Pressedatenbank in der eigenen IT-Abteilung Applikationsbetreuung Archivsysteme (ABAS), den Einsatz von semantischen Technologien und künstlicher Intelligenz sowie durch Kooperationspartner wie Retresco gelingt es, konstant hohe Qualitätsstandards und Zufriedenheit bei den Nutzern des SZ Archivs zu gewährleisten. Seit dem erfolgreichen Abschluss der Retrodigitalisierung der physischen Archivbestände der Süddeutschen Zeitung ab ihrer Erstausgabe vom 6. Oktober 1945 im Jahr 2021 sind 77 Jahre SZ-Geschichte und -Geschichten auch digital im SZ Archiv zugänglich und durchsuchbar. Das „Bewahren für die Zukunft“ ist und bleibt Kernkompetenz eines Archivbetriebs.
In der Lizenzvermarktung setzte DIZ in der jüngeren Vergangenheit eine Medienbeobachterlizenz für das gewerbliche Crawlen und die Medienanalyse am Markt durch und forciert aktuell u. a. die Lizenzierung von SZ-Recherchen für Filmprojekte. SZ Photo behauptet sich seit fast 70 Jahren im Bildermarkt; der Agenturbestand wächst immer schneller und zählt inzwischen über 3,2 Millionen Bilder.
Der Service der Redaktionsrecherche genießt bei den Redakteurinnen und Redakteuren der Süddeutschen Zeitung einen ausgezeichneten Ruf, wie eine Redaktionsbefragung im Jahr 2022 wieder bestätigte.
Bis heute ist das DIZ mit seinem Archiv- und Lizenzangebot verlässlicher und innovativer Partner zahlreicher nationaler und internationaler Medienhäuser, Unternehmen, Behörden, Bildungseinrichtungen und Bildagenturen – und allen voran der Redaktion der Süddeutschen Zeitung.